Wirtschaft & Entwicklung
Bolivien gehört zu den rückständigeren Ländern Lateinamerikas, sein Bruttoinlandsprodukt ist mit etwa 5.700 US-Dollar pro Kopf/Jahr (2013, nach Kaufkraftparität berechnet) unterdurchschnittlich. Ein Großteil der Bevölkerung ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Nur im tropischen Tiefland im Osten wird die Landwirtschaft dabei einigermaßen modern betrieben, im Altiplano dagegen wird traditionell auf Subsistenz-Basis angebaut. Die Industrie ist wenig entwickelt, Hauptindustriezweige sind neben dem in der Bedeutung schwindenden Bergbau die Lebensmittel- und Textilindustrie sowie die Metallverarbeitung.
Der Tourismus hat in den letzten Jahren einen hohen Zuwachs erfahren. Die landschaftliche Schönheit des Altiplanos, aber auch der Amazonasregion, werden von immer mehr Ausländern geschätzt. Die Einheimischen reisen wegen der schlechten Wirtschaftslage eher wenig, Massentourismus gibt es also kaum.
Wirtschaftspolitik
Die Regierung unter Evo Morales Ayma hat sich die Stärkung des staatlichen Einflusses in der Wirtschaft zum Ziel gesetzt. Am deutlichsten wurde dieses Vorhaben in der Verstaatlichung des Erdöl- und Erdgassektors seit Mai 2006. Die Verstaatlichung soll nach Regierungsplänen auch im Bergbau und in der Forstwirtschaft erfolgen um Ressourcen für die von ihm verfolgte Sozialpolitik umsetzen zu können. Insgesamt steigt die Wirtschaftskraft des Landes kontinuierlich an und die Einnahmen aus Exporten konnten sich im Zeitraum von 2006-2012 verdreifachen.
Bolivien ist das ärmste und exportschwächste Land ganz Lateinamerikas, sein nominales Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner betrug im Jahre 2013 lediglich nur 5.700 US-Dollar pro Kopf und über 40 % der Bevölkerung lebt in extremster Armut.
Der Großteil der Bevölkerung ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt, die insbesondere im Altiplano noch weitgehend nach traditionellen, althergebrachten Methoden betrieben wird.
Neben Landwirtschaft und Bergbau spielen noch die Lebensmittel- und die Textilindustrie eine – wenn auch untergeordnete – Rolle.
Import & Export
Bolivien besitzt zahlreiche Bodenschätze wie Erdgas, Erdöl, Blei, Wolfram, Gold, Silber, Zinn und Antimon. Am bedeutendsten ist die Zinnproduktion – Bolivien ist einer der größten Zinnproduzenten der Welt. Das Gebiet um den Uyuni-Salzsee beherbergt fast die Hälfte des weltweit vorhandenen Lithium-Vorkommens, das als wichtiger Zukunfts-Rohstoff angesehen wird. Im Jahr 2003 zählte Bolivien mehr als 54 TCF (Trillionen von Kubikfuß) bescheinigter Erdgasvorkommen und ist damit das Land mit den zweitgrößten Erdgasreserven in Lateinamerika nach Venezuela.
Haupterzeugnisse der Landwirtschaft sind Soja, Zucker, Kaffee, Holz, Rindfleisch und Häute, die auch exportiert werden. Der florierende illegale Koka-Handel ist für zahlreiche Bauern die Haupteinnahmequelle.
Wichtigste Außenhandelspartner sind die USA, Großbritannien, Peru, Argentinien und die Schweiz. Wichtigster Importpartner ist neben Japan und Brasilien die USA.