Bevölkerung
Die Einwohnerzahl Chiles ist relativ gering, nur knapp 17 Millionen Einwohner zählte das Land im Jahre 2008. Die größten Städte- und Ballungszentren sind Santiage de Chile mit rund 6,4 Millionen Einwohner, Puente Alto mit knapp 500.000 und Vina de Mar mit rund 331.000 Einwohner. Rund 84% der Chilenen leben in den Städten.
Die Lebensbedingungen und Gesundheitsversorgung gelten im allgemeinen als gut, insbesondere in den Städten. Dies spiegelt sich auch durch eine relativ hohe durchschnittliche Lebenserwartung von 78 Jahren wieder. Auch der Bevölkerungsteil, der in relativer Armut lebt, ist im Vergleich zu einigen anderen Ländern Südamerikas relativ gering: so leben knapp 15% der Bevölkerung Chiles unterhalb der Armutgsgrenze.
Die Bevölkerung ist durch einen hohen Grad an Homogenität gekennzeichnet. Chilenen mit europäischen Vorfahren und Mestizen bilden rund 95,4 % der Gesamtbevölkerung. Der Rest von 4,6 % wird durch die indigene Bevölkerung gebildet. Hierzu gehören die Mapuche, Aymara und die Rapanui.
Mapuche
Die Mapuche sind ein indigenes Volk dessen Siedlungsgebiet sich auf die Staaten Chile und Argentinien erstreckt. Sie sind die einzige indigene Gruppe Amerikas, der es gelang, über lange Zeit ihre Unabhängigkeit zu bewahren und fremden Einflüssen zu widerstehen. Das Siedlungsgebiet der Mapuche erstreckte sich vom Río Choapa im mittleren Norden Chiles bis zur Insel Chiloé. (Etwa 1.600 Kilometer)
Dieses Volk verfügte bis zum Auftauchen der spanischen Invasoren über eine einzigartige, intelligente und fortschrittliche Gesellschaftsform, die kein klassisches Herrschaftsmodell kannte, keine fest gezogenen territorialen Grenzen oder Barrieren oder Expansionswünsche wie Spanier und Inkas.
Ordnung wurde durch soziale Bindungen wie Verwandtschaften oder Allianzen hergestellt, die frei eingegangen werden konnten. Wer nicht wollte, konnte sein eigenes Leben leben und wurde in Ruhe gelassen. Weiterhin bemerkenswert ist auch, dass die Mapuche über keine universellen Gottheiten verfügten wie die Maya und Azteken.
Aymara
Die indigene Gruppe der Aymara oder Aimara leben im Andenraum auf dem Altiplano in Bolivien (30-40%), im Süden Perus (5%) und im Norden Chiles (0,5%) Eine äußerst geringe Verbreitung findet sich außerdem in Ecuador. Der Großteil der Aymara Bevölkerung ist zweisprachig, d.h. Aymara und Castellano (Hochspanisch). Der bekannteste Aymara ist der derzeitige bolivianische Präsident Evo Morales.
Rapanui
Die Osterinsel liegt im Südostpazifik 3.526 km von der chilenischen Küste entfernt und gehört seit 1888 politisch zu Chile. Rapanui ist die vom Volk der Rapanui auf der Osterinsel (spanisch Isla de Pascua) benutzte polynesische Sprache. Etwa 200 bis 300 der Rapanui sprechenden Menschen leben auf dem chilenischen Festland, auf Tahiti und in den USA.
Bildung
Chile verfügt über ein recht gutes Bildungssystem. Schulpflicht besteht grundsätzlich für 12 Jahre gemäß einer Bildungsreform des Jahres 2002 auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Ricardo Lagos. Grundsätzlich unterstehen die Schulen dem Erziehungsministerium. Mit 4% Analphabetenrate belegt Chile in Südamerika einen der Spitzenplätze hinsichtlich Bildung und Alphabetisierung. Im Jahr 2006 hat Chile erstmals an der PISA-Studie der OECD teilgenommen.
Chile verfügt weiterhin über einige gute Universitäten. Die wichtigsten Universitäten sind in in Santiago de Chile, Valparaíso und Concepción zu finden.