Die ehemalige Schmugglerhochburg
Das kleine uruguayische Küstenstädtchen am Río de la Plata zieht viele Tagestouristen aus dem benachbarten Argentinien an. In gerade mal einer Stunde erreicht man Uruguays älteste Stadt mit der Fähre von der argentinischen Metropole Buenos Aires aus. Aber am anderen Ufer erwartet einen eine ganz andere Welt als in der pulsierenden argentinischen Metropole. Was Colonia del Sacramento so besonders macht, möchten wir Ihnen in diesem Artikel näher bringen.
Kaum jemand hat von diesem Fleckchen auf der Landkarte gehört, bevor er das erste Mal den Fuß auf den südamerikanischen Kontinent gesetzt hat. Viele hören auch erst zufällig davon, wenn ihre Argentinien-Reise schon fast zu Ende ist. Aber dann bleibt meist keine Zeit mehr für einen Tagesausflug. Dabei sollte man diese einzigartige Idylle auf keinen Fall verpassen.
Die UNESCO kührte die Altstadt Colonias 1995 zum Weltkulturerbe.
Gegründet wurde Colonia del Sacramento im Auftrag des Prinzregenten Pedro II. von Portugal im Jahre 1680 durch Don Manuel Lobo, dem Gouverneur von Rio de Janeiro. Damals gehörte dieses Territorium zu Portugal und Pedro II. wollte hier im Süden seines Reiches einen strategischen Punkt zur Verteidigung anlegen lassen. Kurz darauf wurde der Verteidigungsposten jedoch von der spanischen Regierung aus Buenos Aires angegriffen und eingenommen. Erst 1681 ging es durch den Provisorischen Vertrag von Lissabon wieder an Portugal zurück. 1735 wurde der Hafen schließlich ausgebaut und Colonia gewann an Bedeutung im Handel mit den angrenzenden südamerikanischen Staaten. Allerdings nahm auch der Schmuggel zu. Von hier aus wurde Schmuggelware in das Vizekönigreich Peru gebracht. Manchmal soll der Hafen mit bis zu 50 Schiffen verschiedener Flaggen voll gelegen gewesen sein, die allesamt Schmuggelware an Bord hatten.
Colonia del Sacramento war noch oft von den Spaniern und Portugiesen umkämpft worden, bevor der Staat Uruguay gegründet wurde und es endlich in einer Hand blieb. Bei all den Angriffen ist es ein Wunder, dass überhaupt noch so viele alte Gebäude erhalten sind.
Heute schlendert man über alte Kopfsteinpflastergassen. Die riesigen alten Bäume werfen in der brütenden Hitze wohltuende Schatten auf Straßen und Plätze.Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel, die früher von riesigen Festungsmauern umgeben war. Heute steht nur noch ein Teil der alten Mauern. In die Altstadt con Colonia del Sacramento kann man jedoch immer noch durch das ehemalige Eingangstor gelangen. Der restaurierte Leuchtturm bietet einen schönen Blick über die Altstadt und den Río de la Plata. Überall in den Gassen trifft man immer wieder auf alte Grundmauerruinen, die anzeigen, wo früher einmal Gebäude standen. Die Idylle machen jedoch eindeutig die kleinen Plätze mit ihren Cafés und Restaurants aus.
Viele kleine individuelle Lädchen bieten schönes Kunsthandwerk und organische Produkte aus der Region an. Hier findet man mit Sicherheit noch ein kleines Mitbringsel oder ein schönes Erinnerungsstück an diesen Urlaub.
Colonia hat einen ganz eigenen Stil entwickelt. In der gesamten Altstadt sieht man Oldtimer, alte Schubkarren und Fahrräder, die abgestellt und ungenutzt wirken. Und tatsächlich haben sie hier ihren Ort der letzten Ruhe gefunden, aber erfüllen dabei immer noch eine wichtige Funktion: Sie dienen als Blumenkübel oder aber als Séparées. So steht neben einem der urigen schönen Restaurants ein Oldtimer mit zwei gegenüberliegenden Sitzbänken und einem Tisch in der Mitte. Dies ist nur ein Ort, an dem man einen romantischen Abend zu zweit verleben kann.
Colonia zieht viele Reisende an, dennoch ist es nie zu überlaufen. Die Besucher verteilen sich in zwischen den Ruinen und in den Gassen. Bisher. Denn Colonia del Sacramento ist noch kein Touristenziel, das gleich alle Argentinien-Reisenden anzieht. Viele Touristen konzentrieren sich auf die Highlights des riesigen Nachbarlandes Argentinien. Aber vor allem ist es ein Ort, um einen ganz gemütlichen Tag zu verbringen, die Seele baumeln zu lassen und einfach das Leben zu genießen.
Um Colonia del Sacramento zu entdecken, bietet sich ein Tagesausflug von
Buenos Aires aus oder als Zwischenstopp vor der Weiterreise nach
Montevideo an und ist definitiv eine Reise wert. Zwischen Argentinien und Uruguay pendeln mehrmals täglich Fähren, die von unterschiedlichen Unternehmen betrieben werden. Die Preise schanken sehr und wenn man die Überfahrt rechtzeitig plant, kann man sehr viel Geld sparen.
Weitere Infos zu Colonia del Sacramento finden Sie auf unserem Blog:
https://blog.mpt-reisen.de/uruguay-colonia-del-sacramento-der-charme-einer-ehemaligen-schmugglerhochburg/
Colonia del Sacramento können Sie auf dieser Reise besuchen:
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