
Auf einem halbtägigen Ausflug von
Cusco erreicht man die fantastische Bewässerungsanlage aus der Zeit der Inka, die sich im Distrikt von Oropesa nur etwa 45min südöstlich von Cusco befindet. Nahe Tipón lohnt ein Abstecher in die Kleinstadt
Oropesa mit nur ca.10.000 Einwohnern. Oropesa ist in ganz Peru bekannt, denn hier soll das beste Brot des Landes gebacken werden, und daher trägt der Ort den Beinamen “Hauptstadt des Brotes”. In großen Holzöfen wird das Brot nach alter Manier ausgebacken. Mit dem Holzschieber werden die heißen Laibe aus dem Ofen geholt und zum Verkauf gestapelt. Dabei stellt sich der “Verkaufsraum” oftmals als ein kleines Lager in einem Innenhof dar. Überall entlang der Hauptstraße nach Cusco gibt es Verkaufsstände, und in der ganzen Stadt breitet sich der leckere Geruch des Süßbrotes aus, dass auf Quechua
chuta heißt. Weihnachten und Ostern werden die Backwaren mit religiösen Mustern verziert. Frisch und warm schmeckt das süßliche Brot natürlich unschlagbar gut.
Der Ort Tipón liegt zwischen Oropesa und der gleichnamigen Ausgrabungsstätte und ist bekannt für seine gerösteten Meerschweinchen sowie frittierte Schweineschwarte. Von der Hauptstraße in Tipón fährt man noch einmal 10min über Serpentinen hinauf zur 500 Hektar großen
Anlage von Tipón, die gut 300m über der Stadt thront. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick auf das Tal. Der Eintritt ist in der Touristenkarte für das
Heilige Tal und Cusco, dem so genannten
boleto turistico, enthalten. Am Eingang des alten Agrarzentrums gibt es vernünftige Toiletten. Dann geht es weiter zu Fuß auf die terrassierte Anlage. Eine Quelle speist ein ausgeklügeltes System von befestigten Kanälen aus Stein gemauert, die das Wasser geradlinig entlang der Felder, aber auch unterirdisch leiten. Wasserfallartig verteilt sich das kühle Nass über die zwölf Terrassen, von denen jede einen Monat des Jahres symbolisieren soll. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie die Inka hier verschiedene Andengetreide anbauten. Ingenieure und Architekten sind enorm beeindruckt von der planerischen und technischen Leistung des Wassergartens aus der Inka-Kultur.
Obwohl dieser Platz so einzigartig und beeindruckend ist, sind hier in der Regel nur wenige Besucher anzutreffen. Ein wahrer Geheimtipp also!
Für einen ganztägigen Ausflug bietet sich noch ein Besuch der Prä-Inka-Ruinen von
Pikillacta an. Auf dem riesigen Areal der schachbrettartig geplanten Stadt aus der Zeit der Wari-Kultur um 500 n.Chr. lebten einst über 10.000 Menschen. Auch ein Abstecher nach
Andahuaylillas ist an diesem Tag zeitlich realisierbar.