Das Ende der Welt
Eisiger Wind weht einem ins Gesicht, zerfetzte Wolken ziehen durch einen tiefblauen Himmel und kleine, bunte Häuser mit steilem Wellblechdach scheinen sich in die Bucht zu kuscheln. Blickt man von dem Martial Gletscher hinunter auf Ushuaia, die südlichste Stadt Argentiniens, das schwarze Wasser des Beagel-Kanals und den sich im Dunst verlierenden Horizont, hinter dem irgendwo die Eis- und Schneemassen der Antarktis liegen, hat man wirklich den Eindruck, am Ende der Welt angelangt zu sein.
Als Magellan 1520 zum ersten Mal die Südspitze des amerikanischen Kontinents umsegelte, konnte er auf dem Festland nur die nächtlichen Lagerfeuer der Yamana-Indianer erkennen, weshalb er das südliche Ende Amerikas prompt Tierra de Fuego, sprich Feuerland taufte. Erst im Jahre 1870 wagten sich dann aber erste Siedler bis an die abgelegenen Ufer des Beagle-Kanals vor, wo sie die Stadt Ushuaia und später das Presidio, ein Gefängnis für politische Sträflinge, gründeten. 1947 wurde letzteres aufgelöst und beherbergt heute mehrere Austellungen über regionale Schifffahrt, Antarktisexpeditionen und das Gefängnis selbst.
Wegen ihrer eindrucksvollen, landschaftlichen Umgebung und der Nähe zum Feuerland-Nationalpark, zieht die Uferstadt Ushuaia mit ihren zahlreichen gemütlichen, kleinen Hotels eine Vielzahl internationaler Besucher an. Täglich legen Kreuzschiffe in der kleinen Bucht an und entlassen Touristengruppen in die kleinen Straßen der Stadt, in denen trotz der aus Italienern, Engländern und Bolivianern bunt zusammengemischten einheimischen Bevölkerung, das typisch argentinische Flair liegt. So kann man zum Beispiel, während man eine heiße Empanada vezehrt, dem Verkehrsbericht aus Buenos Aires lauschen.
Im Museo del Fin del Mundo, erfährt man viel über die Ureinwohner der Halbinsel, die Yamana-Indianer, und ihre Lebensweise. Neben dem obligatorischen Flanieren auf der Avenida Cristóbal Colón, der Hauptstraße Ushuaias, ist es auch sehr beliebt sich mit einem der Schilderbäume, die in alle Himmelsrichtungen zeigen, fotografieren zu lassen: Berlin 14.100km, Shanghai 17.500km, Südpol 1.200km.
Nur 18km von Ushuaia entfernt liegt der 1920 gegründete, 630km² große Nationalpark Tierra del Fuego. Diesen erreicht man bequem mit dem Bus oder der idyllischen Schmalspurbahn, mit der man quer durch die wunderschöne und unangetastete Natur des Parks fährt. Lange Wanderwege führen einen anschließend durch atemberaubende Landschaften, vorbei an Gletschern, Schluchten, Flüssen, hellgrünen Lagunen und tiefschwarzen Torfmooren. Die außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt des Feuerlands begeistert Naturliebhaber und Forscher aus aller Welt. Wegen des rauen Klimas, der geografischen Lage und der vielfältigen Flora und Faune wird die Gegend auch oft das Sibirien Südamerikas genannt. Ushuaia ist auch ein Ausgangspunkt für eine
Patagonien-Kreuzfahrt.
Wer etwas ganz besonderes erleben möchte, sollte unbedingt an einer der Touren zur Isla Martillo teilnehmen, auf dessen Stränden sich in den warmen Monaten (November bis März) hunderte von Pinguinen scharen. Hier kann man sich in den Sand setzen und die völlig unerschrockenen Meeresvögeln aus nächster Nähe beim Fischen, Brühten oder Faulenzen zusehen. Die Insel erreicht man entweder mit dem Bus über das Festland oder mit einem Katamaran über den Beagel-Kanal. Natürlich wird der Besucherandrang im Sinne des Naturschutzes stark eingeschränkt, weshalb man den Ausflug verhältnismäßig früh buchen sollte.
Wer Argentinien oder Chile bereist sollte sich einen Abstecher in Ushuaia im fernen Süden nicht entgehen lassen – verirren Sie sich an das Ende der Welt!
Weitere Infos zu Ushuaia finden Sie auf unserem Blog:
https://blog.mpt-reisen.de/ushuaia-in-argentinien-das-ende-der-welt/
Ushuaia können Sie auf diesen
Argentinien-Reisen besuchen:
Highlights PatagonienPatagonien Rundreise - Auf den Spuren von Charles DarwinPatagonien-Kreuzfahrt mit der AustralisArgentinien Rundreise von Buenos Aires bis nach Iguazu