Am 31. Mai 1970 wurde Yungay - die "Perle der Anden" - von einer gewaltigen Lawine komplett unter Geröll und Schlamm begraben. Durch ein schweres Erdbeben war eine Bergflanke des Huascaran - des höchsten Berges Perus - abgebrochen, und ca. 50 Millionen Kubikmeter Schlamm, Geröll und Eis donnerten ins Tal. Dabei wurde ein Großteil der 19.000 Einwohner Yungays getötet. Einzig der Friedhof mit seiner gewaltigen Christusstatue wurde verschont.
Durch einen glücklichen Zufall überlebten auch die meisten Kinder der Stadt, die in einem Nachbardorf gerade einen Zirkus besuchten. Viele von ihnen wurden zu Waisen und in Pflegefamilien untergebracht. Jahre später fanden sich die Kinder wieder zusammen und stifteten im neu gegründeten Yungay nuevo eine Kirche zum Gedenken - mit einer Kuppel, die an ein Zirkuszelt erinnert.
Heute ist das untergegangene Yungay eine beeindruckende Gedenkstätte. Die Trümmerteile und die Reste eines zerquetschen Busses zeugen von der ungeheuren Macht der Naturgewalten. Die Christusstatue auf dem Friedhof vor der Kulisse des Huascaran bietet einen geradzu mystischen Anblick.