Buntes Stadtleben auf Boliviens Altiplano
Atemberaubend, schwindelerregend, geradezu umwerfend ist der erste Anblick der
wichtigsten Stadt Boliviens - das kann allerdings auch an der dünnen Luft liegen, denn wer La Paz entdecken möchte, landet in 4.100m Höhe auf dem höchsten Flughafen der Welt. Wer mit dem Bus anreist, durchquert hierfür das
Altiplano, die Hochebene von Bolivien. Nichtdestotrotz ist die Sicht auf die 2-Millionen-Stadt, die sich in einem Tal am Fuße des schneebedeckten
Vulkans Illimani (6.462m) ausdehnt, ein beeindruckendes Panorama. Unter dem klaren, dunkelblauen Himmel liegt eine bunte, vielseitige Stadt voller überraschender Kontraste zwischen alt und neu, groß und klein, reich und arm.
Die 1548 auf der ehemaligen Inka-Stadt Choqueyopu gegründete „Stadt des Friedens“, stellte lange ein wichtiges Handelzentrum für Silber und Cocablätter dar. Obgleich La Paz bei der Unabhägigkeit Boliviens nicht zu dessen Hauptstadt auserwählt wurde, behielt es neben dem Regierungssitz fast alle Zentren politischer, wirtschaftlicher und kultureller Macht.
Während im tiefergelegenen (3.200m) und deshalb etwas wärmeren Süden von La Paz vor allem Wohnhäuser stehen, ragen im Norden die Hochhäuser der Innenstadt in den Himmel. An den seitlich umliegenden Hängen bilden unzählige Bretterhütten die sich ausdehnenden Armenviertel der Andenstadt. Überall erwartet einen dieses starke Gefälle: Neben Geschäftshäusern stehen alte Kolonialbauten, vor teuren, europäisch mondänen Cafés verkaufen runzlige Indiofrauen selbstgestrickte Pullover aus Lamawolle und während man sich in den angesagtesten Clubs zur neusten Musik bewegt, wird auf der Straße noch die traditionelle Panflöte gespielt.
Durch das chaotische Gewirr laut hupender Busse und Taxis gelangt man in die ruhige, aufgeräumte Altstadt. Um sich langsam an die Höhe zu gewöhnen, kann man durch die 10-km-lange
Flaniermeile Paseo El Prado mit seinen Cafés, Hotels und Kolonialbauten spazieren, sich die barocke
Kirche San Francisco ansehen und den in klassizistischen Stil erbauten Präsidentenpalast bewundern. Die
Plaza Murillo war Schauplatz zahlreicher Hinrichtungen und zeugt der geringen politischen Stabilität des Landes: tatsächlich hat Bolivien seit 1826 mehr als 200 brutale Machtwechsel erlebt. Weiter läuft man durch die
Calle Jaen, die älteste und schönste Straße von La Paz, bis zur belebten
Plaza San Francisco, wo täglich Konzerte, Kundgebungen und andere Veranstaltungen stattfinden. Im
Nationalen Kunstmuseum erwarten einen über 6.000 Exponate und auch das
Coca-Museum ist sehr interessant. Gerade in dieser Gegend Boliviens ist das Kauen von Coca-Blättern ein stark in der indigenen Kultur verankerter Brauch, denn neben der beruhigenden, schmerzstillenden Wirkung, befreit es einen von der lästigen Höhenkrankheit.
In der
Calle Sagarnaga kann man auf den mit Pullovern, Mützen, Silberketten und Musikinstrumenten beladenen Verkaufsständen schöne Souvenirs und Mitbringsel erwerben. Besonders beliebt ist der sogenannte
Hexenmarkt, auf dem alte Indiofrauen Elixire, Talismane und Lama-Embryos verkaufen, die Glück bringen sollen. Aber auch der Obst- und Gemüsemarkt ist einen Besuch wert. Dort kann man auf der Straße gebratenen Mais oder gegartes Gemüse essen und das bunte Treiben zwischen den üppig beladenen Ständen beobachten. Möchte man die
kulinarische Kultur Boliviens näher kennenlernen, sollte man in einem der traditionellen Restaurants des indigenen Viertels unbedingt Lamafleisch oder gegrilltes Meerschweinchen probieren. Dort kann man abends auch Indios in prächtigen Trachten beim Tanzen zusehen – oder begleiten.
Bequem mit dem Taxi erreicht man das 10km entfernte
Valle de la Luna. Im Laufe der Jahre haben dort Erosion und raues Klima eine mondartige Landschaft aus Felsspitzen, Erdhügeln und kraterartigen Gebilden in das helle Gestein gemeißelt. Der
Titicacasee an der Grenze zwischen Peru und Bolivien ist mit seinen schönen Ufern vor einer Kulisse schneebedeckter Bergspitzen definitiv ein Ausflugsziel, dem man einen oder mehrere Tage widmen kann. Von La Paz etwas weiter entfernt liegt der Salzsee bzw. die Salzwüste
Salar de Uyuni, eine der beeindruckendsten Landschaften der Welt. Bis zum Horizont reicht die leuchtend weiße Salzwüste als Überbleibsel eines längst verdampften Sees, wo Himmel und Erde miteinander zu verschmelzen scheinen – ein Anblick den man nicht verpassen sollte.
La Paz: eine Stadt voller quirlig
faszinierender Eindrücke, die man sich auf einer Bolivien-Reise oder einer Rundreise durch Südamerika auf jeden Fall ansehen sollte.
Weitere Infos zu La Paz finden Sie auf unserem Blog:
https://blog.mpt-reisen.de/la-paz-buntes-stadtleben-auf-boliviens-altiplano-2/La Paz können Sie auf diesen
Bolivien-Reisen besuchen:
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